von Natural Bodybuilding Profi Fabian Buchert
Liebe Bodybuilding-Freunde und treue Peak- Kunden,
Talent bzw. Genetik liefert die Basis für Erfolg im Bodybuilding. Harte Arbeit und Kontinuität sorgen dafür, dass sich das Talent entfalten kann. Nach meinem 4. Platz auf der Profi WM bin ich zu dem Schluss gekommen, dass zwei weitere Komponenten nötig sind, um den nächsten Level zu erreichen: Mehr Geduld und eine klügere Planung.
Harte Arbeit ist seit nun etwa 10 Jahren am Eisen und im sonstigen Leben eine Selbstverständlichkeit für mich. Arbeitsbedingt Reisestress und wenig Schlaf? Keine Ausrede, um nicht morgens um 5 Uhr schwer zu trainieren. Wenig Kalorien und geringer Körperfettanteil durch die Diät? Kein Hindernis, um nicht persönliche Bestleistungen zu erbringen. Muskelkater von der letzten Einheit? Bandage drum, Gürtel umgeschnallt und zwei Sätze extra beugen. Ende der Diät? Kein Grund, um sich vollzufressen. Es gibt ein Cheatmeal und dann wieder business as ususal. Die harte Arbeit hat sich mit 4 deutschen Meistertiteln und 2 WM Titeln bezahlt gemacht. Ein Video mit dem Weltrekordhalter in der Kniebeuge Layne Norton brachte mich jedoch dazu, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten:
„It might work well but Is that optimal?“
Im Nachhinein betrachtet war es das wahrscheinlich nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich in den letzten Jahren nur nach einem groben Schema, aber nur ganz selten nach einem festen Plan mit festen Satz- und Widerholungszahlen sowie eingeplanter Progression trainiert. Zum Teil lag dies an der damals mangelnden Einsicht für eine Notwendigkeit der Planung. Warum auch? Einfach immer alles geben war die Devise. Dauerhaftes Training am Limit macht Spaß und befriedigt das Ego, führt aber (wie ich mehr als einmal erfahren musste) zu Ermüdungsphasen und im schlimmsten Fall zu Verletzungen, die einen wieder mehrere Schritte zurückwerfen können.
Wie kann man Phasen der Überermüdung und Verletzungen vermeiden?
Zum einen kann man gezielt daran arbeiten, seine Kapazität zu steigern. Dazu starte ich mit einer hohen Frequenz in einen Trainingsblock (derzeit 3 x wöchentlich Beugen und Drücken und 2 x Heben), wähle aber bei den Sätzen immer ein Gewicht, dass ich die angepeilten Wiederholungszahlen immer zwei Wiederholungen vor dem Muskelversagen erreiche. Von Woche zu Woche erhöhe ich dann das Gewicht progressiv in kleinen Schritten bei gleichen Wiederholungszahlen, sodass ich weiterhin 2 Wiederholungen vom Versagen entfernt bleibe. Komme ich näher an das Versagen, so bleibt das Gewicht für die nächste Woche konstant. Dies führt dazu, dass die Gesamtlast zunimmt und der Körper GE- aber nicht ÜBERfordert wird. In regelmäßigen Abständen wird zusätzlich das Volumen nach oben angepasst. In früheren Zeiten habe ich dagegen das Volumen stets in relativ großen Sprüngen erhöht. Mit der Gewöhnung des Körpers an eine höhere Gesamtlast verfolge ich das Ziel, eine Steigerung der Maximalleistung in Phasen mit geringerem Volumen zu erreichen.
Eine andere Komponente, die ich immer vernachlässigt habe, ist die Regeneration abseits von Schlaf und Ernährung. Seit Abschluss der letzten Wettkampfdiät ergänze ich mein Training geplant um Mobilitätskomponenten, um die Regeneration des Körpers aktiv zu unterstützen. Hierzu gehören Lockerungstechniken mit Foamroller und Lacrosseball sowie gezielte Übungen, um die Flexibilität zu steigern.
Ist das nun „optimal“? Sicherlich nicht. Es gibt immer Potential für Verbesserungen, aber es ist der nächste Schritt, um voranzukommen.
Alles Gute für Ihren Erfolg!
Ihr Fabian Buchert
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