von Mr. Olympia Amateur Tobi Gerblinger
Hallo liebe Peak Fans,
zu Beginn der anstehenden Herbstsaison 2016 möchte ich euch ein Update zu meiner Person und meinen Plänen für die kommende Zeit liefern.
Im letzten Blog schrieb ich über meine geplante Wettkampfpause in diesem Jahr. Dieses Vorhaben hatte ich schon häufiger im Kopf, doch dieses Mal habe ich mein Wort gehalten. Es gab keinen Tobias Gerblinger auf einer Wettkampfbühne in diesem Jahr, das erste Mal seit meinem Wettkampfdebüt 2011.
Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass ich es sehr genieße, nicht im Mittelpunkt des Geschehens zu sein und es auch sehr schön sein kann, die Athleten und Meisterschaften live aus dem Publikum und über Social Media zu beobachten. Kein Wettkampfathlet in diesem Jahr zu sein, bedeutet allerdings nicht, kein Bodybuilder mehr zu sein und den Lifestyle komplett zu verlieren. Im Gegenteil, ohne den Wettkampfdruck kann man sich beispielsweise mehr auf seinen Körper einlassen. In Sachen Ernährung kann man neue Sachen ausprobieren und sich weiterentwickeln, was in einer Vorbereitung ein zu großes Risiko darstellen würde.
Regeneration und Erholung kommen nicht zu kurz, außerdem bringen regelmäßige Muskelbehandlungen bei meinem Therapeuten ein besseres Körper- und Muskelgefühl.
Des Weiteren waren diese therapeutischen Maßnahmen ein wichtiger Faktor, um meine Schulterverletzung wieder zu beheben, dazu später noch ausführlich mehr.
Ich möchte die Zeit ohne Diät und Cardio nun intensiv nutzen, um ein paar Kilo Muskeln aufzubauen und um zukünftig in einer höheren Gewichtsklasse zu starten. Mein Ziel ist es, beim nächsten Auftritt mit mindestens 85kg mit absoluter Härte aufzulaufen.
Dementsprechend ernähre ich mich hochkalorisch mit vielen Carbs und trainiere wie gewohnt mit hohem Volumen und möglichst schwer. Zum Thema "schweres Training" habe ich vor einigen Wochen Lehrgeld bezahlen müssen. Ich fühlte mich gut und war massiv, also versuchte ich, einige schwere Sätze mit 4-6 Wiederholungen einzubauen.
So geschah es bei einem freien Satz Schrägbankdrücken mit 110 kg: Ich verspürte plötzlich ein stichartiges Ziehen in der rechten vorderen Schulterpartie. Ich hatte mir wohl eine Sehne extrem gezerrt oder überdehnt. Die Schmerzen waren ungewohnt stark, da ich selten in meiner Karriere mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Vor allem nachts weckte mich der Schmerz oft und ich wusste nicht, wie ich problemlos liegen sollte. Doch einmal muss es wohl jeden treffen, somit auch mich. Was hieß das nun für mich???
Natürlich hatte diese Verletzung Auswirkungen auf mein Training. Vor allem sämtliche Drückbewegungen, sei es im Brust- oder im Schultertraining, waren nicht mehr in gewohnter Manier auszuführen.
Die Meinungen in einem solchen Fall gehen auseinander. Während viele der Meinung sind, komplett pausieren zu müssen, bin ich wie auch andere Experten der Meinung, diese Muskeln weiter leicht zu beanspruchen und zu durchbluten.
Für mich galt es jetzt, ein System und Übungen zu finden, welche mir ermöglichten, um den Schmerz herum zu trainieren.
Somit konzentrierte ich meine Workouts in diesen Wochen auf Isolationsübungen und vor allem viele einseitige Drückübungen an Hammer-Maschinen, denn bei einarmigen Bewegungen ist es möglich, den Winkel des Oberkörpers so zu wählen, dass man den Schmerz umgeht.
Mit diesem Rezept gelang es mir, die betroffene Schulter- und Brustmuskulatur trotz Verletzung gut zu entwickeln und im Endeffekt, durch die einseitigen Belastungen, einen Kraftzuwachs bei der normalen Ausführung der Übungen zu erlangen.
Bei der Genesung verhalf mir außerdem die wöchentliche Massage, bei der Verklebungen und Verspannungen behandelt wurden, wie oben erwähnt.
Mittlerweile ist diese Verletzung Geschichte und ich bin wieder in der Lage, sämtliche Drückübungen ohne Schmerzen wie gewohnt auszuführen. Somit geht es für mich weiter nach vorne in das Jahr 2017.
Diese Woche hatte ich einen kleinen Formcheck mit Coach Holger Gugg und er bestätigte mir deutliche Fortschritte in den letzten 8 Wochen. Meine Form hat sich verbessert und ich arbeite stetig mit einem Körpergewicht von 95-96kg. Ziel ist es, bis Ende des Jahres an die 100 kg zu kommen, bei konstanter Form versteht sich.
So werde ich mit Spaß meinen Off Season Modus die letzten 2 Monate des Jahre durchziehen und mein Fernziel, den Tobi schwerer und besser auf die Bühne zu bringen, fokussiert verfolgen.
Aus aktuellem Anlass wünsche ich euch: Verletzt euch nicht, trainiert mit Köpfchen und bleibt gesund!
Euer Mr. Olympia Amateur
Tobi
Lese auch...
-
Tobias Gerblinger berichtet über das Gefühl, ein Mr. Olympia zu sein
-
Mr. Olympia Europe Tobias Gerblinger berichtet über die Peak Week vor dem Wettkampf
Der Beitrag Amateur Mr. Olympia Tobi Gerblinger - Verletzung und neue Pläne erschien zuerst auf PEAK-BLOG.